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Microsoft SharePoint – ein Auslaufmodell?

Glasfront von Microsoft FirmengebäudeNach den neuesten Ankündigungen von Microsoft auf der SharePoint Conference in Las Vegas wird SharePoint in der heutigen Form nur noch maximal 4-5 Jahre am Markt bleiben. 2015 soll es eine neue ‚on premise‘ Version geben (lokal im Unternehmensnetzwerk installierbar), danach scheint aber Schluss zu sein. Der SharePoint Newsfeed wird nicht mehr weiterentwickelt und alle Kraft von Microsoft geht in eine tiefe Integration der Office-Welt in der Cloud (Office 365) mit Yammer und dem ‚Next Generation Portal‘ mit Codenamen Oslo. Dazu Microsoft: „Oslo reichert Office Inhalte mit Social-Informationen an und stellt den Anwendern über Echtzeit-Suche die relevantesten Dokumente inklusiver aller Interaktionsinformationen zur Verfügung.“ Was bedeutet das jetzt für Unternehmen, die sich mit der Einführung eines Social Intranet oder einer Social Network – Plattform beschäftigen? Die erste wichtige Entscheidung: Soll eine Cloud-Lösung genutzt werden, oder muss das System lokal installiert werden?

Beim Einsatz einer Cloud-Lösung ist Microsoft mit seiner vorgelegten Produktstrategie ein klarer Kandidat für eine wegweisende Social Network Plattform, die nativ in Word, Excel und Powerpoint integriert ist. Da die meisten Inhalte im Unternehmensalltag über diese Applikationen erzeugt werden, werden Nutzer das neue Umfeld rasch adaptieren. Allerdings ist dies kein redaktionelles Intranet! Hier wird sich SharePoint aus unserer Sicht vom Markt verabschieden und das Feld den neuen Plattformen wie z.B. Interact Intranet, Bitrix24 und Just Connect überlassen. Unternehmen werden also eine Cloud-basierte soziale Arbeitsplattform („Oslo“) mit einem „Intranet-System“ kombinieren müssen. Wie in dieser Konstellation eine einheitliche User Experience und eine Harmonisierung von Funktionalität stattfinden kann, bleibt abzuwarten.

Soll das Social Intranet lokal betrieben werden, so ist SharePoint strategisch nicht mehr im engen Kreis der zukunftsfähigen Plattformen. Die (dringend) nötige Weiterentwicklung des Newsfeed und der Ausbau der Wiki- und Blog-Funktion sind mehr oder weniger abgekündigt. Dadurch ist aus unserer Sicht kein modernes interaktives Intranet mehr umsetzbar, SharePoint ist in diesem Fall das Web-Frontend für Dokumentenablagen und eine Integrationsschicht für Datenbanken und Workflows – zumindest noch bis 2018. Für Intranet-Projekte bedeutet das: Das Rennen der Plattformen ist wieder offen und der Marktführer in Deutschland hat sich selbst aus dem Spiel genommen. Damit werden Intranet-Plattformen wichtig, die die Bereiche Information, Zusammenarbeit, Vernetzung und Prozesse gut abdecken und eine Schnittstelle zur Anbindung von Kerngeschäftsanwendungen (z.B. SAP, CRM) anbieten. Nach unserer Marktanalyse sind dies die oben genannten Systeme Interact Intranet, bitrixx, JustConnect gemeinsam mit xelos.net und Atlassian Confluence. Und auch ein alter Bekannter tritt wieder auf die Lichtung: IBM. Mit IBM Connections ist eine interessante on premise – Lösung gelungen, die kombiniert mit WebSphere oder Erweiterungen von z.B. time2act eine gute Basis für ein Social Intranet bieten kann.

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