Keine Frage, die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt grundlegend. Dank moderner Social Intranets können sich Mitarbeiter in Unternehmen heute einfach und schnell vernetzen und zusammenarbeiten. Und dennoch: Auch das beste Social Intranet kann den persönlichen Austausch unter Mitarbeitern nicht ersetzen. Das will es aber auch gar nicht.
Denn wie die Ergebnisse einer von HIRSCHTEC in Auftrag gegebenen Kantar EMNID-Studie zeigen, zieht die große Mehrheit (81 Prozent) der Berufstätigen in Deutschland das persönliche Gespräch immer noch modernen Kommunikationstechnologien vor. Allerdings würde auch heute schon fast ein Drittel der Befragten, Messenger-Dienste für den direkten Austausch mit ihren Kollegen nutzen. Digitale Tools werden somit bei Mitarbeitern immer beliebter. Sie erleichtern nicht nur eine schnelle Anbahnung des „face to face“-Gespräches. Sie machen vor allem auch Kommunikation und Zusammenarbeit dort möglich, wo es vorher keine gab. Und genau das ist in unserer digitalisierten Welt wichtiger als je zuvor.
Bereits in den 1970er Jahren fand Thomas J. Allen, Professor am Massachusetts Institute of Technology, im Rahmen eines Projektes heraus, dass die Wahrscheinlichkeit der Kommunikation zweier Mitarbeiter untereinander mit ihrer physischen Distanz zueinander sinkt. Das ist nicht weiter verwunderlich, da es – um miteinander ins Gespräch zu kommen – von großem Vorteil ist, wenn man sich am gleichen Ort befindet. Was jedoch damals durchaus überraschend war: Die Wahrscheinlichkeit der Kommunikation nahm nicht nur exponentiell mit der Distanz ab, sondern auch bereits bei einer deutlich geringeren Entfernung als gedacht. Die Ergebnisse stellte Thomas J. Allen mittels der sogenannten „Allen-Kurve“ dar.
Allen-Kurve: Wahrscheinlichkeit von wöchentlicher Kommunikation
bei steigender Entfernung zwischen Mitarbeitern.
Quelle: Berg, Oscar (2015): Collaborating in a Social Era, Gothenburg: Intranätverk
Diese zeigt: Die Wahrscheinlichkeit, dass Kollegen wöchentlich Kontakt miteinander haben, reduziert sich schon ab einer räumlichen Entfernung von 25 Metern zwischen den Arbeitsplätzen auf gerade einmal fünf Prozent. Das hat folglich entscheidenden Einfluss darauf, wie sich Informationen in Organisationen und Unternehmen verbreiten. Denn ab dieser Entfernung spielt es auch keine Rolle mehr, ob zwei Arbeitnehmer 35 Meter oder 35 Kilometer entfernt voneinander arbeiten. Die Wahrscheinlichkeit der Kommunikation bleibt ungefähr dieselbe.
Doch was bedeuten diese Ergebnisse für unseren Arbeitsalltag im Jahr 2017? Fest steht: Unternehmen agieren heute immer globaler. Durch die im Zuge dessen stetig zunehmende internationale Arbeitsteilung wird das Schaffen einer räumlichen Nähe zwischen zwei Arbeitsplätzen in der Realität immer weniger praktikabel. Besonders dann, wenn es gilt Wissenssilos zu vermeiden und einen schnellen sowie transparenten Austausch von Informationen zu gewährleisten.
Hier kommen Social Intranets ins Spiel: Mit ihrer Hilfe kann – unabhängig von der räumlichen Entfernung – die Kommunikationswahrscheinlichkeit von Mitarbeitern erhöht werden. Via Aktivitätenstrom und Microblogs im Intranet wird schnell sichtbar, wer im Unternehmen der richtige Ansprechpartner für welche Themen ist. Chats laden zudem zum einfachen, informellen Austausch mit Kollegen ein – ganz egal, wo sich diese gerade befinden. Auf diese Weise rücken Mitarbeiter, auch über verschiedene Standorte hinweg, wieder näher zusammen. Das heißt: Wo sich zum Beispiel der IT-Experte in Berlin schon mit dem Projektleiter in Hamburg online vernetzt und ausgetauscht hat, da ist längst der Weg für eine zukünftig intensive und produktive Zusammenarbeit geebnet – persönlich und virtuell.
Was Social Intranets damit heute leisten? Sie erzeugen digitale Nähe. Gerade deshalb sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil des digitalen Arbeitsplatzes.