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Keine Angst vor Digitalisierung bei 50 Plus

Keine Angst vor Fünfzig Plus bei Digitalisierung | HIRSCHTEC

Wenn es im Vorgespräch zur Digitalisierung von Unternehmen um die Zielgruppen des neuen Intranets geht, kann es schon einmal zu der ein oder anderen unangenehmen Szene kommen – nämlich dann, wenn der Kunde anmerkt, dass das Alter der Mitarbeitenden problematisch oder zumindest bedenkenswert sei.

Und dann fällt sie: die Bezeichnung Generation 50 Plus. Man schaut betreten an sich herunter – einige in der Runde sind oft auch nicht mehr ganz jung – und spricht von den älteren Mitarbeitenden wie von einem schwerfälligen Club von Änderungsverweigern. Oder unterstellt ihnen gar Angst vor der Digitalisierung. Aber was ist wirklich dran an dieser Einschätzung?

Zunächst einmal: Der obligatorische Internet-Check für die Suche nach „50+“ ergibt die folgenden ersten Treffer: Wikipedia betont das Marktpotenzial und die schlechten Arbeitsmarkt-Chancen. Einige Tageszeitungen wiederum wittern Morgenluft für die Alten, die eben nicht nur alt, sondern auch erfahren sind, oder stilisieren die „jungen Alten“ gar als Innovationsmotoren, was sich aber bei genauerer Betrachtung als Flop erweist: Sie sind lediglich Anlass für neue Versicherungskonzepte. Wie unsexy!

 

Generation 50 Plus = eine schwierige Mitarbeitergruppe?

Ich, selbst Generation 50 Plus, gehöre also einer Gruppe an, die irgendwie schwierig ist. Damit muss ich mich abfinden. Allerdings war ich schon immer schwierig, weil ich ein Individuum bin und meinen Lebensweg in einem Markt finden muss, der Menschen im Profil handelt. So gesehen sind irgendwie die meisten Menschen schwierig, wenn man genau hinschaut. Je länger das Leben dauert, desto individueller wird die Biografie, desto schwieriger passt der Lebenslauf in die Profile.
Als Projektleiterin, Mutter und Künstlerin bin ich per se schwierig. Jetzt auch noch 50 +.

Zwar fühle ich kein „Wir“, wenn ich mit einer Gruppe nur die Altersgrenze gemeinsam haben soll. Mit Blick auf die gemeinsame Geschichte der Digitalisierung vereint uns Best Ager aber natürlich einiges: So erinnern wir uns noch gut an die Zeiten, in der von der „Internetblase“ die Rede war und man meinte, die Blase würde platzen und es bliebe dann nichts als heiße Luft. Über 50-Jährige machen seit mehr als 20 Jahren Onlinebanking, haben Ataris, Word 1, HTML und Typo3 überstanden – und wir sahen Social Media und Smartphones kommen und bleiben. Digitalisierung ist für 50 Plus also alles andere als ein Fremdwort.

 

Digitale Fitness von Generation 50 Plus ist hoch

Der Faktencheck durch die Kantar EMNID-Umfrage im Auftrag von HIRSCHTEC 2018 ergibt sogar, dass vielmehr die 40- bis 49-Jährigen digitalen Nachholbedarf haben. Was der Grad an Digitalisierung von 50 Plus und 18- bis 24-Jährigen angeht, sehen sich diese dagegen am seltensten durch fehlendes Know-how im Umgang mit digitalen Tools behindert. Hinzu kommt, dass die über 50-jährigen Berufstätigen meist auch schön mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Denn sie wissen, dass jede „tolle neue“ Erfindung vielleicht auch noch nicht ganz ausgereift sein könnte und prüfen sie deshalb sehr genau.

Falls Sie auch mal die digitale Fitness Ihres Unternehmens testen wollen, dann schauen Sie einmal auf unserer Seite zu Digital Leadership vorbei!

Doch was bedeutet das oben ausgeführte nun für Intranetprojekte und moderne Kommunikation im Unternehmen? Wenn die neue Plattform für Kommunikation und Zusammenarbeit auch wirklich gut – und für alle – funktionieren soll, dann ist nachhaltiger Mehrwert und die kritische Expertise auch der Älteren gefragt.

Die Befürchtung, sie hätten Angst vor der Digitalisierung und würden nicht verstehen, um was es geht, ist unbegründet. Die Befürchtung, dass sie das Projekt kritisch bewerten, dagegen nicht. Gerade das kann aber eine Bereicherung sein.

Sie überlegen, wie Sie sich sonst noch modern, digital und effizient aufstellen können? Lesen Sie unsere Marktübersicht „Digitaler Arbeitsplatz 2023“ , die spannende Insights in aktuelle Entwicklungen bietet.

 

Redaktioneller Hinweis: Der Beitrag gibt in Abschnitten ausdrücklich die persönliche Meinung der Autorin wieder.

 

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