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Der Kelch der Arbeitswelt 4.0 geht an keiner Führungskraft vorbei

Gut 30 Führungskräfte aus verschiedenen Branchen und Bereichen stellten sich am 01. Juli 2015 die Frage, wie in der Zukunft die eigene Arbeitswelt aussehen könnte. Dazu begaben sie sich ins imposante BMW-Werk in Leipzig und besuchten u.a. die dortige Fertigung, wo Facharbeiter und Roboter Hand in Hand arbeiten. René Sternberg von HIRSCHTEC diskutierte gemeinsam mit Führungskräften in einem Workshop, welcher von Common Purpose bei BMW organisiert wurde, über das Thema Arbeitswelt 4.0 – Was kommt auf uns zu und wie gestalten wir den Wandel?

Als Input diente folgende Stellungname von Prof. Peter Kruse, die er der „Enquete Kommission Internet und digitale Gesellschaft“ 2010 vortrug:

Aus dem Video können folgende Feststellungen und Fragen für die Arbeitswelt der Zukunft abgeleitet werden.

 

Organisation und Führungskräfte werden demnach in der Arbeitswelt 4.0 konfrontiert mit:

  1. Extrem starken Mitarbeitern: Ersetzen Netzwerke Hierarchien?
  2. Extrem starken Kunden: Wie wird Kommunikation auf Augenhöhe hergestellt?
  3. Extrem starken Bürgern: Wie sieht der Umgang mit Kommunalpolitik, Bürgerinitiativen, Lobbyisten, generell der Öffentlichkeit aus?
  4. Und ich: Welche Resonanz- & Empathiefähigkeit besitze ich für die Milieus, die wirklich wichtig für mein Arbeitsfeld sind?
  5. Dem Arbeitsplatz: Wie anfällig ist dieser für Outsourcing, Offshoring, Digitalisierung und Rationalisierung?

Die Führungskräfte beschäftigten sich in kleinen Gruppen mit diesen Themen, um im Anschluss in großer Runde mit Herrn Sternberg über die spannendsten Aussagen zu diskutieren.

 

Zentrale Feststellungen waren:

  • Die Komplexität der Vernetzung und die daraus entstehenden Entwicklungen überraschten die Teilnehmer.
  • Einige Führungskräfte berichteten davon, dass sie die sich wandelnden Ansprüche an den Arbeitgeber klar spüren. Insbesondere Berufseinsteiger tragen diese in die Organisationen hinein.
  • Führungskräfte brauchen praktische Tipps und Hinweise, wie sie mit der sich verändernden Situation (Machtverschiebung, neue Medien usw.) im Arbeitsalltag umgehen sollen.
  • Die Art und Weise der Führung wird hinterfragt. Unterschwellig war zu spüren, dass bei den Teilnehmern die Erkenntnis wuchs, dass „Führen 2.0“ vielleicht doch nicht nur ein Schlagwort ist, welches bald wieder verschwindet.
  • Jede starke Veränderung lässt Gegenbewegungen entstehen, weshalb das temporäre Abschalten der E-Mailserver bei VW verständlich ist. Heftig wurde darüber diskutiert, ob solche Reaktionen die Lösung sind und was an der neuen Arbeitswelt wirklich positiv und was eher negativ ist. Letztlich geht es immer darum, wie die neuen Werkzeuge genutzt werden.

Es wurde deutlich, dass die diskutierenden Führungskräfte großen Respekt vor der sich abzeichnenden „Arbeitswelt 4.0“ und den damit verbundenen Veränderungen haben. Sie empfinden es als wichtig, sich schon heute mit dem Wandel zu beschäftigen, um vorbereitet zu sein und diesen aktiv mitzugestalten. Letztlich geht der Kelch der Digitalisierung der Arbeitswelt an niemandem vorbei.

Wir laden Sie herzlich dazu ein, am Diskurs teilzunehmen und Ihre Erfahrungen hier als Kommentar oder auf unseren Social-Media-Kanälen einzubringen.

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