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Interkulturelle Kommunikation mit dem Intranet

Kuka, Krauss-Maffei, Aixtron: Laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY haben Chinesen alleine im ersten Halbjahr 2016 rund elf Milliarden Dollar für Übernahmen oder Beteiligungen in deutsche Unternehmen investiert. Gleichzeitig absolvieren immer mehr Flüchtlinge ein Praktikum oder eine Ausbildung in Betrieben. Und im Zuge der weiter fortschreitenden Internationalisierung entsenden deutsche Firmen weiterhin zahlreiche Mitarbeiter, Manager und Expatriate in ihre ausländischen Joint Ventures, Landes- oder Tochtergesellschaften.

In allen Fällen gilt: Wenn Menschen aus unterschiedlichen Nationen zusammenarbeiten, können sich schnell Missverständnisse einschleichen, weil bestimmte Grundannahmen untereinander nicht geteilt werden. Die Anforderungen an die interkulturelle Kompetenz in der Arbeitswelt steigt:

  • Was sind typische Fettnäpfchen in der Ansprache und im Umgang?
  • Welchen Stellenwert wird Hierarchie- und Statussymbolen beigemessen?
  • Wie verbindlich sind mündliche Verabredungen, welche informelle Regeln gelten in Besprechungen?
  • Wie werden Geschäfte überhaupt abgewickelt? Wieviel Persönliches kann oder muss ich dabei preisgeben?

Die Antworten auf solche Fragen lassen sich nur unzureichend „von oben“ über Ratgeber und Knigges vermitteln. Vielmehr kommt es auf die viel zitierten menschlichen Zwischentöne und Erfahrungswissen an, da ja auch der jeweilige kulturelle Code innerhalb des Unternehmens verschieden ist.

Was sich wie ein Widerspruch anhört: Im Arbeitsalltag helfen vor allem moderne Technologien bzw. Intranets, das Wissen um Zwischenmenschliches zu heben, zu konservieren und schnell nutzbar zu machen. Hier ein paar einfache Instrumente, um Mitarbeiter zu sensibilisieren und stets wiederkehrende Fragen gebündelt zu beantworten:

  • Communities und Teamräume, in denen z. B. Expats ihre Erfahrungen mit ihren „Nachfolgern“ teilen, Fragen in einem geschützten Raum beantworten und Verhaltenstipps geben
  • Wikis zu einzelnen Ländern/Regionen mit Hinweisen zu typischen Umgangsformen oder Erwartungen von Behörden (Rechtliches, Steuern, Sozialversicherung)
  • Quiz und Umfragemodule, um sich selbst und sein Wissen zu testen („Was bestimmt die Reihenfolge bei Begrüßungen in Land XY: Geschlecht oder Hierarchie?“)
  • Fotogalerien, um lokale Standorte, Ansprechpartner und Sehenswürdigkeiten vorzustellen und dadurch Gästen die Eingewöhnung zu erleichtern
  • Angaben im Nutzerprofil, um die eigene Auslandserfahrung und Sprachkenntnisse herauszustellen und Kollegen unbürokratisch Hilfestellung anzubieten.

Die Beispiele zeigen: Ein Social Intranet mit seinen Kollaborationsmöglichkeiten leistet auch einen wertvollen Beitrag, um das Verständnis füreinander zu schärfen und typische Fallstricke im Miteinander schneller zu erkennen.

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