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Virtuelle Gemeinschaften als Erfolgsfaktor

Spielen Sie Fußball? Haben Sie mit Ihrem Mann schon einmal gemeinsam Schuhe gekauft? Arbeiten Sie mit Kollegen an einer Prozessoptimierung? Es gibt eine Vielzahl von Gemeinschaften, deren Teilnehmer sich aufgrund gemeinsamer Interessen, Probleme oder Aufgaben im Beruf- oder Privatleben zusammenfinden. Ein Leben in Gemeinschaft mit anderen Menschen hat sich seit Jahrtausenden entwickelt und bewährt.

Was sich in der digitalen Welt ändert, ist das Erleben der Gemeinschaft. Virtuelle Gemeinschaften – „ein Zusammenschluss von Menschen mit Hilfe einer technischen Plattform“ lassen heute Ländergrenzen und Zeitzonen verschwimmen. Ein Beispiel ist die 15-jährige Inderin Rhadika Ghosal, die mit Hilfe ihrer virtuellen Lerngemeinschaft einen Elektrotechnik-Onlinekurs des Massachusetts Institute of Technology (MIT) erfolgreich absolvierte. Rhadika stolperte dabei das ein oder andere Mal über komplexe mathematischen Formeln und Fragestellungen. Lehrer oder Freunde aus ihrem direkten Umfeld konnten ihr nicht helfen. Sie veröffentlichte ihre Fragen deshalb in einem Forum des MIT Onlinekurses und erhielt Antworten von anderen Kursteilnehmern aus Hawaii und Argentinien.

Auch Unternehmen nutzen zunehmend die Vorteile des modernen Informationszeitalters. Probleme und deren Lösung werden heute standortübergreifend diskutiert, Dateien gemeinsam bearbeitet und über verschiedene Kanäle verteilt. Dabei setzten Unternehmen mehr und mehr auf soziale Zusammenarbeit. In der Studie “Social Intranet 2012”, welche scm gemeinsam mit HIRSCHTEC durchführte, gaben 29 Prozent der befragten Unternehmen an, Social Media in der internen Kommunikation zu nutzen. 64 Prozent der Unternehmen, die bisher auf Social-Media-Anwendungen in der internen Kommunikation verzichten, wollen diese innerhalb der nächsten drei Jahre einführen. Der richtige Weg, wenn man sich vor Augen führt, welche Vorteile diese Anwendungen versprechen:

  • Förderung des Informations- und Wissenstransfers
  • Schnellere Zusammenarbeit in Projekten
  • Einfachere Vernetzung über Abteilungsgrenzen hinweg
  • Erhöhung der Transparenz von Unternehmensprozessen
  • Förderung des Gemeinschaftsgefühls auch über global verteilte Standorte
  • Schnellere Suche nach Experten und richtigen Ansprechpartnern

Voraussetzung dafür ist jedoch die Beteiligung der Mitarbeiter. Diese zur Nutzung zu motivieren ist gar nicht so einfach. Aufgrund der alltäglichen Überflutung mit Informationen und anderen Aufgaben bleibt kaum Zeit, sich auf neue Plattformen und Arbeitsweisen einzustellen. Beim Aufbau und der Pflege einer virtuellen Gemeinschaft sollten daher folgende Punkte beachtet werden:

  • Reduktion auf Kernfunktionen und keine Überfrachtung in Design und Technik
  • Eine Integration ins Arbeitsleben (ein bisher nur schwer zu erledigender Arbeitsschritt muss in der Community einfacher und schneller abgewickelt werden können)
  • Eine gute Kommunikation des Nutzens der Community
  • Eine kontinuierliche Begleitung der Veränderungen im Arbeitsverhalten (Change Management)
  • Eine Prise Spass
  • Freiräume und die Unterstützung durch das Management, dass Community-Zeit auch Arbeitszeit ist

Denn eins ist auch klar: Ist der Mehrwert nicht erkennbar, kann das „Spiel“ ganz schnell vorbei sein. Und im Gegensatz zum richtigen Leben ist der Ausstieg aus einer virtuellen Gemeinschaft wie der Einstieg – nur einen Mausklick entfernt.

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