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Wer so alles zwitschert – Versuch einer Profilbildung

Nach 3 Monaten fast täglicher Nutzung von Twitter, mittlerweile über 30 Followern möchte ich gerne an dieser Stelle einmal den Versuch starten, typische Nutzerverhalten zu kategorisieren und auch den (oft gesuchten) Nutzen von Twitter zu diskutieren:

Die Vermarktungsmaschine:
Ein typischer Twitterer, der in kurzen und schnellen Abfolgen Events, das eigene Angebot oder auch ein Thema promotet und permanent Links zu scheinbar interessanten Sites versendet. Manchmal quälend, da der eigene Vogelkasten zugemüllt erscheint, hinter der einen oder anderen Meldung kann sich aber auch ein wahres Goldstück verbergen – z.B. Hinweise auf Studien, auf nützliche Tools oder auch wirklich auf interessante Events.

Der Alltagsmelder:
Vertreter dieser Spezies melden im Stundentakt mehrfach, was sie persönlich so gerade bewegt, wo sie sind und was sie gerade in diesem Moment tun. Quell aller Vorurteile („soll ich jeden Quatsch schreiben, den ich gerade mache, oder was jetzt?“) aber doch ein wichtiger Bestandteil von Twitter: Der Follower erhält einen guten (gut gesteuerten :-)) Eindruck von der Person und seinen Interessensgebieten. Im besten Falle wird Sympathie und Glaubwürdigkeit erzeugt, die zu Kontaktaufnahme anregt und das netzwerken damit fördert.

Der Fachmann:
Profunde und wohl dosierte kleine Nachrichten zu Themen, Tools und Einsichten lassen keinen Zweifel aufkommen: Hier will sich niemand produzieren, man ist an Austausch interessiert. Man zwitschert in die Welt und an sein Netzwerk und baut Expertise und einen Ruf auf, persönliche Details werden selten verraten. 

 Ich persönlich versuche eine Mischung aus ein wenig ‚Alltagsmelder‘ für den Vertrauensaufbau, Fachmann und Promotion. Effekte, die ich bisher durch die Nutzung festgestellt habe:

  • Der Traffic auf unserer Website ist durch die direkte Verlinkung zu interessanten Beiträgen signifikant gestiegen (ca. 20%). Einträge bei Twitter werden auch bei Google sehr hoch gerankt, so dass Facheinträge zu MOSS, SAP etc. in Twitter bei Google in den Suchergebnissen auftauchen und von dort wieder zu unserer Website führen.
  • Mein Horizont in die digitale Welt hat sich deutlich geweitet. Ich erfahre mehr zu Trends und Veranstaltungen. Twitter ist z.B. in den Bereichen Informationsarchitektur und Enterprise 2.0 eine wahre Fundgrube für interessante Links und Studien. Hier fungieren Twitterer für mich quasi als Pressestelle, die mir stündlich die Neuigkeiten in den Kasten legen – Wissensmanagement an der Basis sozusagen.
  • Wie bei jedem Kommunikationskanal steuere ich die Nutzung bewusst. Ich habe mir angewöhnt, morgens, mittags und abends den Vogelgesang abzuhören und mir dann auch die Zeit zu nehmen, den Links zu folgen und diese für mich inhaltlich zu bewerten. Das eigene Zwitschern ist dagegen eher spontan und für mich wie eine Art ‚Diktiergerät im Netz‘: Ich halte meine Ideen fest, stelle Sie anderen zur Verfügung und bin auf die Reaktionen gespannt – getreu dem Motto: Um etwas zu erhalten, muss man auch etwas preisgeben….

Mein Fazit zu ‚was bringt twittern?‘: Eine Menge neue Einblicke, oft ein Schmunzeln, viele neue Kontakte und einfach auch Spass!

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