Wir haben dem Phänomen ‚unternehmensinterne Vernetzung‘ intensiver nachgespürt und herausgefunden, dass die Freude des ‚Followens‘, ‚I Like it‘ und ‚+1‘ der Social Media – Plattformen für den innerbetrieblichen Einsatz eher geteilt ist.
Profil 1: Das junge, innovative und techniknahe Unternehmen
Hier arbeiten in der Regel sehr viele Menschen in der Altersklasse ‚40 minus‘ in einem technologienahen, innovativen Geschäftsumfeld. Als technologienah würden wir Telekommunikationsunternehmen, jede Form der Medien- und IT-Unternehmen, die Automobilbranche, aber durch Ihre Online-Affinität auch die Reisebranche bezeichnen.
Neben einer jüngeren Belegschaft sind diese Unternehmen auch geprägt von einer dynamischen Entwicklung der Mitarbeiterzahl und der Organisationsstrukturen. Die Folge ist, dass sich Kontaktnetzwerke zu Kollegen und Kolleginnen immer wieder neu bilden müssen und ein hoher Bedarf an (Erst-)Kommunikation und Informationsaustausch für die Bewältigung der Tagesarbeit besteht.
‚Profil 1‘–Unternehmen adaptieren die digitale Vernetzung im Unternehmen über Social-Intranet-Lösungen daher besonders schnell und relativ einfach.
Profil 2: Das traditionsbewusste, etablierte und produktionsnahe Unternehmen
Im Gegensatz zu Profil 1 arbeiten hier Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in etablierten Strukturen über einen langen Zeitraum. Die Belegschaft ist eher durch ‚40 plus‘ charakterisiert, verbringt nur einen geringen Teil der Arbeitszeit am Rechner und kann auf ein über Jahre gewachsenes Kontaktnetzwerk im Unternehmen zurückgreifen. Dabei ist Digitalisierung auch bei 50-Plus-Mitarbeitenden kein Problem.
Zu diesen Unternehmen zählen Chemieunternehmen, Energieversorger, das produzierende Gewerbe, aber auch viele Bereiche des Gesundheitswesens.
Befunde über die digitale Vernetzung in Unternehmen
Unsere Analysen haben gezeigt, dass sich gerade Unternehmen, die dem zweiten Profil entsprechen, mit einer unternehmensinternen Vernetzung über Social Media sehr schwertun. Mitarbeitende, die über ein etabliertes ‚klassisches‘ Netzwerk verfügen, müssen nicht lange nach Kollegen und Kolleginnen suchen, haben ihre Kontakte ‚im Kopf‘ und wissen genau wen sie wofür ansprechen müssen. Dreh- und Angelpunkt der Zusammenarbeit ist hier das persönliche Gespräch, der Mail-Client und das Telefon – eigentlich ein Verlierer der Digitalisierung. Versuche, Facebook-artige Lösungen innerhalb des Unternehmens einzuführen, müssen sehr gut auf diesen Alltag abgestimmt werden und sich mit dem eingeführten Arbeitsalltag behutsam ergänzen.
Aber Vorsicht: Wir alle unterliegen der dramatischen demographischen Entwicklung der Überalterung unserer Gesellschaft. Will heißen: Auf ‚Profil 2‘-Unternehmen kommt in den nächsten Jahren ein sehr starker Wandel in der Belegschaft zu. Überproportional viele Mitarbeitende werden altersbedingt ausscheiden, qualifizierte junge Mitarbeitende aber nicht in gleichem Masse nachrücken. Innerbetriebliche Netzwerke gehen damit verloren, die Neueinsteiger und Neueinsteigerinnen müssen in immer kürzerer Zeit immer produktiver werden. Und hier hilft ‚Social Media‘ ganz besonders, zumal die junge Generation diese Plattformen als Kommunikationsmedium nahezu verinnerlicht hat.
Wer mehr über aktuelle Entwicklungen erfahren möchte, sollte sich unsere Marktübersicht „Digitaler Arbeitsplatz 2023“ nicht entgehen lassen. Hier wird unter anderem erläutert, wie die Nutzungsintensität digitaler Vernetzung auch in Unternehmen, die Profil 2 entsprechen, verbessert werden kann.
Erfolgsfaktoren der digitalen Vernetzung in Unternehmen:
Abschließend noch einige Erfolgsfaktoren, die bei einer digitalen Vernetzung im Unternehmen ins Kalkül gezogen werden sollten:
- Für Profilseiten / Kontaktdaten muss das ‚Highlander-Prinzip‘ gelten: Es kann nur einen geben!
Wenn Vernetzungsfunktionen eingeführt werden, müssen sie zwingend mit dem Unternehmensadressbuch verknüpft werden und dürfen keinen zweiten Topf für Kontaktinformationen eröffnen. - Trommelwirbel…….. Single Sign On ? Der beliebte Klassiker – nie war er so wichtig. Mitarbeiter loggen sich kaum auf zusätzlichen Plattformen ein.
- Einfachheit geht vor. Führen Sie technische Plattformen gerade im Social-Media-Umfeld mit der absolut geringsten Funktionstiefe und mit einem klaren Fokus ein. Das Teilen und Verfolgen will im Arbeitsumfeld erlernt werden und darf nicht an überfrachteten Oberflächen scheitern
- Verbinden Sie Social Media immer mit realen Treffen von Menschen. In Betrieben und Unternehmen ist die interne Vernetzung immer noch sehr lokal getrieben und geht selten über Standort- oder gar Ländergrenzen hinaus. Vertrauensbasis ist und bleibt der persönliche Kontakt, der dann über Social Media weiter verfolgt und vertieft wird
So, nun viel Erfolg und bei Fragen: fragen!