2015 war ein proppenvolles Jahr, das für Intranets ganz im Zeichen der Modernisierung und Erneuerung stand. Es wurde fleißig interagiert, vernetzt und neu strukturiert. Suchen wurde zu Finden und die Bremsen in der internen Kommunikation wurden gelöst. Dialog und Einbezug sind wichtiger als Top-down und streng reguliert. Viele Unternehmen sind noch mitten im Bau oder stehen gerade davor,sich für das richtige Architekturmodell zu entscheiden. Wir nehmen aus diesem Jahr einige wichtige Eindrücke mit, die ich kurz auflisten möchte:
- Erfolgreiche Intranets überfordern die Nutzer nicht, sondern legen den Fokus auf klar verständliche Anwendungsfälle. Die Zeit der ‚Big Intranets‘ mit voller Ausprägung aller Funktionsmodule scheint zu Ende zu gehen
- Die Unternehmenskommunikation wandelt sich immer mehr zum Moderator und bringt sich aktiv in Communities, Themenblogs und interne soziale Netzwerke (Yammer, IBM Connections) ein. Die alleinige Ausrichtung auf eine Zentralredaktion weicht immer mehr auf, Abteilungen und Standorte wollen agiler und eigenständiger kommunizieren
- Kommunikation und Change wird in den Projekten immer stärker nachgefragt. Kommunikationsmaßnahmen für die Einführung, Coachings für die ersten Frustrationsphasen und die Begleitung des Wandels der neuen Arbeitsformen wird von allen Beteiligten als wesentlicher Erfolgsfaktor gesehen. Projekte, die diese Punkte geringer gesichtet haben, wurden von Nutzern als reine IT-Projekte wahrgenommen, da der Nutzen für die tägliche Arbeit nicht erkannt wurde.
- Das Intranet ‚ver-Appt‘. Nutzer fordern in Fokusgruppen zunehmend den App-Gedanken auch für das Intranet umzusetzen. Die Startseite gleicht dann eher einem Smartphone-Screen mit Zugriff auf die wichtigsten internen Web-Applikationen. Als App dient dann auch die Kollegensuche, der Newsfeed, die News und ein Teamraum. Die integrierende Schicht ist in einem solchen Ansatz immer der Activity Feed, der als „Social Layer“ die Apps miteinander verbindet.
- Die Top-3 Prios bei allen Intranet-Projekten sind auch in diesem Jahr: Informationen leicht und schnell finden (optimierte Suche und eine mehr themenorientierte Navigation), relevante Inhalte für die richtige Zielgruppe ausspielen und die Bereiche Information, Zusammenarbeit und Vernetzung enger miteinander zu verweben.
- Zum Jahresende ziehen die Social Intranets deutlich an. Plattformen wie coyo, Just oder auch Bitrix werden immer stärker nachgefragt. Der Platzhirsch SharePoint punktet immer noch durch seine Allrounder-Qualitäten, leidet aber immer noch unter der bruchstückhaften Integration aller Komponenten in der Cloud-Fassung.
- Unsere Quintessenz aus über 40 Projekten in diesem Jahr: Für jedes Unternehmen gibt es ein passendes Intranet und der Grad der Interaktion und Nutzung der Social Features wird mehr durch gelebte Transparenz im Vorfeld des Intranets, als durch Branche oder Unternehmensgröße bestimmt.
Und was bringt uns 2016? Mobiles Intranet wird immer wichtiger werden, die neue Version “SharePoint 2016” wird eine Welle an Migrationsprojekten auslösen, und die interne Kommunikation wird sich als Erfolgsfaktor für Engagement und Motivation der Mitarbeiter etablieren. Thematisch sehen wir die große Wolke des ‚Vertrauens‘ aufziehen. Nur wer seinen Mitarbeitern vertraut, Ihnen Freiräume gewährt und Eigenverantwortung stärkt, wird das wahre Potential der vernetzten Zusammenarbeit und Kommunikation heben.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen unseren Kunden für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in 2015, die Möglichkeit neue Ideen mit zu entwickeln und Teil dieser spannenden Intranet-Bewegung sein zu dürfen. Ihnen allen ein friedvolles Weihnachtsfest, entspannende Feiertage und viel Glück und Erfolg für das neue Jahr!
Viele Grüße, Lutz Hirsch