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Nach-Corona-Studie: Fast die Hälfte der Berufstätigen in Baden-Württemberg will keine klaren Vorgaben für die Nutzung digitaler Tools

Begleitende Grafik zum Blogbeitrag "Nach-Corona-Studie: Fast die Hälfte der Berufstätigen in Baden-Württemberg will keine klaren Vorgaben für die Nutzung digitaler Tools"

  • Repräsentative Kantar-Umfrage im Auftrag von HIRSCHTEC unter 1.003 Berufstätigen in Deutschland
  • Jüngere Beschäftigte nutzen fast doppelt so häufig Chat-Dienste wie ältere
  • Annähernd zwei Drittel der unter 40-Jährigen sagen, dass digitale Tools auch langfristig die Produktivität steigern
  • Mit Blick auf Baden-Württemberg zeigt sich: Berufstätige im Süden wünschen sich seltener klare Vorgaben dazu, welches digitale Tool sie für welchen Anwendungsfall nutzen sollen

Hamburg, 7. Oktober 2020 – Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Monaten aufgrund der Corona-Krise rasant verändert. Eine aktuelle, repräsentative Kantar-Umfrage im Auftrag von HIRSCHTEC unter 1.003 Berufstätigen in Deutschland zeigt: Alter und Schulbildung entscheiden maßgeblich darüber, wie Berufstätige intern kommunizieren, wie überzeugt sie von der langfristigen Produktivitätssteigerung durch digitale Tools sind und was sie vom Arbeitgeber erwarten. Zudem fällt bei Berufstätigen in Baden-Württemberg auf: Sie geben überdurchschnittlich häufig – und mehr als doppelt so oft wie Beschäftigte in NRW – an, dass sie sich von ihrem Arbeitgeber selten bzw. nie klare Vorgaben bei der Nutzung digitaler Arbeitsinstrumente wünschen.

 

Berufstätige unter 40 Jahren kommunizieren fast doppelt so häufig via Chat wie ältere Beschäftigte

Fest steht: Das Telefon scheint als Kommunikationsinstrument zunehmend an Bedeutung zu verlieren. Hatten in einer Kantar-Umfrage 2017 noch 63 Prozent der Berufstätigen gesagt, dass sie es sehr häufig bzw. häufig für den direkten Austausch mit KollegInnen nutzen, sind es heute nur noch 51 Prozent – gefolgt von E-Mail (50 Prozent) und Chat (32 Prozent). Auffällig dabei: Fast die Hälfte (44 Prozent) der Berufstätigen unter 40 Jahren nutzt inzwischen Chat-Dienste für den direkten internen Austausch. Damit greifen sie signifikant häufiger als Berufstätige der höheren Altersklassen, von denen nur rund ein Viertel sehr häufig bzw. häufig via Chat kommuniziert, auf dieses digitale Tool zurück.

Abbildung 1.1 Nutzung firmeneigener Kommunikationsinstrumente | HIRSCHTEC

Abbildung 1..2 Chatnutzung | HIRSCHTEC

Das lässt vermuten, dass jüngere Berufstätige, für die Messenger-Dienste wie WhatsApp, Threema und Co. unverzichtbar im Privatleben sind, auch im beruflichen Alltag verstärkt firmeneigene Chat-Dienste nutzen, um sich einfach orts- und geräteunabhängig mit ihren KollegInnen auszutauschen. Berufstätige mittlerer und älterer Altersklassen scheinen diesem schnellen digitalen Kommunikationsweg noch weniger aufgeschlossen gegenüber zu sein, was sich z. B. auch daran zeigt, dass 40- bis 49-Jährige (62 Prozent) deutlich häufiger die traditionelle E-Mail nutzen.

 

Wer Abitur bzw. einen Universitätsabschluss hat, setzt öfter auf digitale Kommunikation

Ebenfalls offenkundig: Befragte mit Abitur bzw. Universitätsabschluss nutzen fast zweieinhalbmal so oft Chat-Dienste (46 Prozent) wie die mit Volks- bzw. Hauptschulabschluss (18 Prozent). Die E-Mail wird von ihnen sogar dreimal (75 Prozent) so häufig verwendet wie von Volks-/Hauptschulabsolventen (24 Prozent). Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass unter den Berufstätigen mit höherem Bildungsabschluss viele WissensarbeiterInnen sind, die mit niedrigeren Abschlüssen hingegen oft in handwerklichen oder produktionsnahen Berufen arbeiten, in denen die digitale Kommunikation noch eine untergeordnete Rolle spielt.

Abbildung 1.3 Hoher Bildungsabschluss = häufigere digitale Kommunikation

 

Jüngere und Berufstätige mit hohem Bildungsniveau sind überzeugt: Digitale Tools steigern langfristig die Produktivität

Gefragt nach der langfristigen Produktivitätssteigerung durch digitale Tools (z. B. Intranet, virtuelle Arbeitsräume, Dateiaustausch), zeigt sich: Während fast zwei Drittel der unter 40-jährigen Berufstätigen bejahen, dass digitale Tools sie auch langfristig produktiver arbeiten lassen, ist es bei den älteren nicht einmal die Hälfte. Auch wird deutlich: Je höher das Bildungsniveau, desto eher sind die Befragten überzeugt von dem nachhaltigen Nutzen solcher digitalen Werkzeuge (Abi/Uni-Abschluss: 62 Prozent, mittlerer Bildungsabschluss: 55 Prozent, Volks-/Hauptschulabschluss: 36 Prozent).

Abbildung 1.4 - Produktivitätssteigerung durch digitale Tools | HIRSCHTEC

 

Berufstätige wünschen sich am stärksten flexible Arbeitszeit- und ortmodelle

Bei aller Digitalisierung haben Berufstätige aber auch Wünsche zur Prävention von digitalem Stress durch ihren Arbeitgeber. Mehr als die Hälfte von ihnen wünscht sich sehr stark bzw. stark flexible Arbeitszeit- und -ortmodelle, über ein Drittel offizielle Regelungen zur digitalen Erreichbarkeit und fast ein Drittel klare Vorgaben dazu, welches digitale Tool für welchen Anwendungsfall genutzt werden soll.

 

Fast die Hälfte der Beschäftigten in Baden-Württemberg wünscht sich nur selten klare Vorgaben für die Nutzung digitaler Tools

Auffällig im Bundesländervergleich ist jedoch, dass fast die Hälfte (44 Prozent) – und damit überdurchschnittlich viele – der Beschäftigten in Baden-Württemberg angibt, dass sie sich diese klaren Vorgaben selten bzw. nie wünscht. Damit sind es mehr als doppelt so viele wie in Nordrhein-Westfalen (20 Prozent). Das lässt vermuten, dass Berufstätige in Baden-Württemberg weniger Orientierung und Leitplanken im Umgang mit digitalen Tools benötigen und diese womöglich bereits etwas intuitiver und pragmatischer im Arbeitsalltag nutzen.

Abbildung 1.5 - Prävention von digitalem Stress am Arbeitsplatz | HIRSCHTEC

Mit Blick auf das Bildungsniveau zeigt sich: Auch hier sind es die besser Gebildeten, die sich all die bereits genannten Maßnahmen signifikant häufiger wünschen als der Durchschnitt. Dabei erhoffen sich Berufstätige in den Dreißigern (64 Prozent) wesentlich stärker flexible Arbeitszeit- und ortmodelle als die über 60-Jährigen (46 Prozent).

Die Ergebnisse zeigen: Der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeit- und ortmodellen ist groß und zwingt Arbeitgeber zum Handeln. Der Großteil der jüngeren Berufstätigen ist schon heute überzeugt, dass digitale Tools auch langfristig die Produktivität steigern. Allerdings hält auch rund ein Drittel aller Befragten klare Vorgaben für die Nutzung für dringend nötig. Berufstätige in Baden-Württemberg, scheinen da eher die Ausnahme zu sein. „Digitale Tools einfach nur im Hauruck-Verfahren einzuführen genügt nicht. Es braucht Hilfestellungen für Mitarbeitende, damit sie die Werkzeuge nachhaltig und begeistert nutzen“, so Lutz Hirsch, CEO von HIRSCHTEC. „Unternehmen müssen ihre Mitarbeitenden kontinuierlich alters- und jobprofilspezifisch coachen, damit gerade auch ältere Berufstätige oder solche mit niedrigerem Bildungsabschluss langfristig von digitalen Tools profitieren und ihre Arbeit effizienter gestalten können.“

 

Über die Studie

Im Zeitraum vom 23. Juli bis 4. August 2020 führte das Marktforschungsinstitut Kantar im Auftrag von HIRSCHTEC, Full-Service Agentur für digitale Arbeitsplätze, eine bevölkerungsrepräsentative, telefonische Befragung unter 1.003 Berufstätigen in Deutschland zum Thema „Digitale Kommunikation und Zusammenarbeit in Unternehmen 2020“ durch. Anhand einer sechsstufigen Skala („sehr häufig“, „häufig“, „eher häufig“, „eher selten“, „selten“ „nie“) sollten die Befragten Angaben zur Nutzung firmeninterner Kommunikationsinstrumente tätigen. Zudem galt es für sie – ebenfalls anhand einer sechsstufigen Skala („sehr stark“, „stark“, „eher stark“, „eher wenig“, „wenig“, „gar nicht“) – anzugeben, welche Maßnahmen und Vorgaben sie sich am stärksten von ihrem Arbeitgeber zur Prävention von digitalem Stress wünschen. Die Antwortmöglichkeiten lauteten hier: Flexible Arbeitszeit- und Arbeitsortmodelle, die sich an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden ausrichten, offizielle Regelungen zur digitalen Erreichbarkeit und klare Vorgaben dazu, welches digitale Tool für welchen Anwendungsfall genutzt werden soll.  Weiter sollten die TeilnehmerInnen die Frage „Glauben Sie, dass die aktuell in Ihrem Unternehmen vorhandenen digitalen Werkzeuge wie z. B. Intranet, virtuelle Arbeitsräume, Dateiaustausch usw. Sie langfristig produktiver arbeiten lassen?“ mit ja oder nein beantworten.

 

Die Studie finden Sie hier als PDF zum Download.

 

Über HIRSCHTEC 

Seit 2005 digitalisiert HIRSCHTEC interne Kommunikation und Zusammenarbeit. Als Full-Service Agentur für digitale Arbeitsplätze hat sich HIRSCHTEC auf die schlüsselfertige Einführung von Intranets und Kollaborationslösungen spezialisiert und ist neben dem Hauptsitz in Hamburg mit Büros in Düsseldorf, Berlin, Wien und Zürich präsent. Über 100 Mitarbeitende unterstützen Kunden wie die Deutsche Bahn, Deutsche Bundesbank, Air Liquide, Siemens Gamesa, Ricola, Wiener Städtische Versicherung, FRoSTA und Weleda. Sie werden begleitet von der Strategieentwicklung über die Konzeptions- und Umsetzungsphase bis hin zum Betrieb und Kommunikations- und Change-Initiativen. Die 360-Grad-Agentur gehört laut BVDW-Ranking 2020 zu den 50 größten Digitalagenturen in Deutschland.

 

Pressekontakt

Kathrin Thesing
Head of Corporate Communications

HIRSCHTEC GmbH & Co. KG
Burchardstraße 17
20095 Hamburg
Tel: 040 822 17 94-0
E-Mail: k.thesing@hirschtec.eu

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