Warum Emotionen über die aktive Nutzung eines Intranets entscheiden und warum ein Intranet nicht mehr und nicht weniger als eine Tafel Schokolade ist.
Jeder von uns trifft täglich unzählige Entscheidungen, darunter eine Vielzahl von Kaufentscheidungen. Wenn wir dabei mal ehrlich zu uns sind, entscheiden dabei eher weniger rein rationale Argumente als vielmehr Emotionen, die ein Bedürfnis in uns wecken, das bis dato nicht zwangsläufig vorhanden gewesen sein muss. Oder wann haben Sie zum letzten Mal den neuen Pullover gekauft, nur weil sie kein anderer in Ihrem Kleiderschrank so warm hält wie dieser? Oder nehmen wir die Schokolade: Kaufen Sie sie vielleicht deshalb, weil Sie so erfrischend bunt am POS (Point Of Sale) platziert wird oder weil Sie jetzt schon wissen, dass Sie rein geschmacklich Ihre neue Lieblingssorte gefunden haben?
Sie sehen: die Motivation zu einer Kaufentscheidung fällt man nicht immer durch Abwägen von Pro und Kontra, sondern in vielen Fällen, weil das Marketing funktioniert und positive Emotionen in uns hervorruft. Dann ist es nicht unbedingt ein „need“, sondern ein „want“.
Und warum sollte das bei einem Intranet nicht auch funktionieren?
Das neue Intranet – muss es Liebe sein?
In einer unter den weiblichen Zuschauern wohl recht bekannten TV-Sendung mit einem berühmten Modedesigner sagte einmal eine Kandidatin: “Wenn ich Kleidung kaufe, ist es wie bei Männern: Entweder ist es Flirt oder Liebe. Ist es Flirt, denke ich noch einmal darüber nach und kaufe es gegebenenfalls später, vielleicht aber auch nicht. Ist es Liebe, muss ich es haben. Sofort!”
Genau diesen Effekt müssen wir als Kommunikatoren auch mit den verschiedenen Maßnahmen beim Kunden erreichen und ihn bereits beim Workshop so von den Vorteilen überzeugen, dass hier ein beachtlicher Grundstein für die spätere Nutzung und Mitarbeitermotivation gelegt wird. Wir müssen erreichen, dass die Nutzer das Intranet nicht als Flirt betrachten, wo man ab und zu hereinschaut, aber es dann auch mal wieder für einige Zeit vergisst. Nein, es muss Liebe sein! Es muss klar werden, dass sich der Arbeitsalltag durch die Intranet-Nutzung so sehr erleichtert und effizient gestaltet, dass ich prinzipiell keine andere Wahl mehr habe, als es zu nutzen. Ich möchte meinen Kollegen davon erzählen, sie ebenfalls zur Nutzung motivieren und ich möchte aktiv daran teilhaben. Wenn wir diese Emotionalisierung erreichen, kann der Change-Prozess in Richtung Digitalisierung mit einem regen genutzten Intranet perfekt funktionieren.
Menschen überzeugen, aber wie?
Um das zu erreichen, haben wir im Team Communications immer eine Vielzahl an Maßnahmen im Gepäck, die den Nutzern die anfängliche Orientierung mit den neuen Tools erleichtern sollen. Mithilfe von Schulungen, Videos, Postern, Postkarten und vielem mehr soll den Mitarbeitern das zunächst vielleicht etwas angsteinflößende Produkt „Intranet“ schmackhaft gemacht und aufgezeigt werden, wie einfach die Bedienung und vor allem wie sinnvoll die Benutzung für jede einzelne Zielgruppe ist. Besonders erfolgreich ist man dabei aber auch im persönlichen Kontakt (siehe Beitrag zu Floorwalks), denn hier lassen sich individuelle Interessen und Zweifel natürlich besonders gut erkennen. Der perfekte Ansatzpunkt also, um mit der richtigen Portion Enthusiasmus und Einfühlungsvermögen die Emotionalität rüberzubringen, die es benötigt, um für sich selbst die Vorteile des digitalen Arbeitsplatzes zu erkennen.
Selbstverständlich darf es auch gerne etwas bunter sein, wenn es um die passende Kommunikationskampagne geht. Ich persönlich würde mich an mancher Stelle klar als Marketingopfer bezeichnen. Wenn die Verpackung schön aussieht…naja, Sie wissen schon. Und kennen Sie noch die Bärchenwurst? Das eigentliche Produkt war meines Wissens dabei relativ egal. Also warum bei der Intranet-Einführung nicht auch mit bunten Farben und Avataren arbeiten? Schaden tut dies in den meisten Fällen nicht. Und im besten Fall wird aus dem ursprünglichen „want“ dann auch ganz schnell ein „need“. Denn hier handelt es sich nicht um eine Mogelpackung, wo die äußere Erscheinung das vermeintlich einzige Kaufargument darstellt, sondern die zahlreichen Benefits sind tatsächlich vorhanden, nur vielleicht nicht auf den ersten Blick für jeden erkennbar.
Aber klar, manche Menschen werden sich wohl nie Hals über Kopf verlieben und das ist auch okay. Aber gegen die Liebe auf den zweiten Blick ist ja schließlich auch nichts einzuwenden!