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Warum ein CIO Vorstandsmitglied werden sollte

Vielfach wird beklagt, dass der Geschäftsbeitrag der IT nicht richtig wahrgenommen wird und das sogenannte ‚Business Alignment‘ mangelhaft ist – also die Verbindung der IT-Vorhaben mit den Geschäftszielen und den Kernelementen der Unternehmensstrategie fehlt. Die IT wird im Vorstand oft als Kostenblock ‚Infrastruktur‘ geführt und nicht als wesentlicher Beitrag zur Wertschöpfung des Unternehmens. Eine Heerschar von Beratern coacht daher die CIO’s, die Kommunikation zu den Führungsebenen zu verbessern und die IT richtig zu verkaufen. Aus meiner Sicht greift dieser Ansatz aber zu kurz. Solange der CIO (in der Regel immer noch) an den Finanzvorstand berichtet, wird IT ein reiner Kostenblock bleiben. Die wesentlichen Strategieentscheidungen für das Unternehmen werden ohne den CIO getroffen, ihm bleibt die Rolle als ‚ausführendes Organ‘. Einzig und alleine die Aufnahme des CIO in den Vorstandskreis wird die IT aus Ihrer Schattenrollen herausführen und die Bedeutung für das Unternehmen klar herausarbeiten können. Hier plakativ einige Schalglichter dazu:

  • Den Wertbeitrag der IT erkennt man, wenn man sich das Unternehmen einfach einmal völlig ohne IT vorstellt: Die Produktion steht still, der Einkauf funktioniert nicht mehr, die Kommunikation ist zusammengebrochen, Rechnungen werden nicht gestellt / nicht beglichen, kein einziger Brief wird geschrieben werden können. Es wäre so, als ob ein Airbus A 380 mit ausgeschalteten Systemen im Gleitflug Richtung Erde sinkt.
  • Es ist wissenschaftlich erwiesen, daß diejenigen Unternehmen Krisensituationen besser meistern, die ihre Innovationskraft stärken und sich flexibel und agil auf Veränderungen anpassen können. Diese Fähigkeit ist klar mit IT verbunden, da hier ein Großteil der Innovationsfähigkeit unterstützt wird, und Agilität in den Unternehmensabläufen erst ermöglicht wird.
  • Die Nutzung der neuen Medien (Social Networking, Twitter etc.) wird das Kommunikationsverhalten radikal ändern. Nur diejenigen Unternehmen werden als attraktive Arbeitgeber angesehen werden, die (neben einer stabilen wirtschafltichen Lage) moderne Arbeits- und Kommunikationsmittel anbieten können. Jeder CIO stelle sich jetzt bitte vor, dass er seinem Finanzvorstand den Vorteil von Twitter und XING übertragen auf das eigene Unternehmen darstellen muss. Werden die ersten Fragen nicht sein: Wieviel kostet uns das, werden wir damit ein höheres Ergebnis erzielen, können wir damit Kosten einsparen?

Meine Hoffnung liegt auf der jüngeren Generation der CEOs, die mit IT ‚aufgewachsen‘ sind und deren Wertbeitrag klar erkennen können. Berater sollte daher nicht nur den CIO, sondern auch den CEO in Sachen IT coachen!

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