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Rückschau K2 Gipfel ‚Interne Kommunikation‘

Am 24. November hat sich die Community wieder einmal zu einem interessanten ‚K2 Gipfel’ getroffen, um Trends und Erfahrungen zur internen Kommunikation (IK) und Social Media in der IK auszutauschen.

Hier mein persönlicher Eindruck und einige ‚Schlaglichter’ aus interessanten Diskussionen.

Adidas und der Weg zum Group Portal

Herr Runau (Leiter Kommunikation) und Frau Keck (Leiterin interne Kommunikation) haben eindrücklich vorgestellt, wie sich bei adidas verschiedene interne Online-Plattformen zu einem ‚kollaborativen Group Portal’ entwickeln werden. Mitarbeiter werden weltweit über eine hochinteraktive Profilseite Zugang zu Vernetzungsfunktionen und Teamräumen erhalten. Die Unternehmenskommunikation wird sich dabei auf einen zentral positionierten ‚News-Kasten’ beschränken und versteht sich als Förderer des Austausches zwischen den Mitarbeitern. Herr Ruland sieht hier die Chance, Unternehmens-Standpunkte gezielter an den Mitarbeiter zu bringen und die ‚Zerfaserung’ der Unternehmenskommunikation zu lindern.

Interessant war auch der Blick auf die Plattform ‚ask the management’, auf der Mitarbeiter an Führungskräfte gezielt Fragen zu geschäftsrelevanten Themen stellen können. Die Fragen werden von der Unternehmenskommunikation moderiert. Unpassende Fragen werden höflich abgewiesen, das Management an die Beantwortung erinnert.

In Sachen ‚Print’ geht adidas einen innovativen Weg. Bei ca. 48.000 Mitarbeitern wird die Mitarbeitermagazin nur noch in einer Auflage von 2.000 Exemplaren produziert. Ein ‚eZine’ bietet (ausschließlich in Englisch) als elektronisch eigenständiges Format multimediale Inhalte an (Text, Video, Audio etc.).

Gefördert wird die Akzeptanz des Group Portal und des eZine durch eine junge, internationale Belegschaft mit einem Durchschnittsalter von 32 Jahren und einem international besetztem Vorstand.

Henkel auf dem Weg zu mehr Interaktion und Kollaboration

Frau Ziesche (Leiterin IK) hat den Intranet- und Kommunikations-Weg von Henkel skizziert. Das neue Portal wird noch durch Push-Kommunikation und eine ‚anfängliche’ Nutzung von Interaktionselementen geprägt. Hier wurde auf die (in Bezug auf Online-Medien) eher traditionell geprägte Belegschaft verwiesen, der der Nutzen solcher Plattformen deutlich aufgezeigt werden muss. Betont wurde, dass dies nicht in direktem Zusammenhang mit der Innovationskraft steht, sondern auf etablierte Arbeitsverhalten zurückzuführen ist.

Interessant ist der eingeschlagene Weg des Change Management der internen Kommunikation. Die Rolle der Führungskräfte sehr ernst nehmend wurden weltweit Workshops durchgeführt, in denen das Management selbst den Prozess steuert und die Themen mit den Mitarbeitern entwickelt. Dies führt zu hoher Identifikation mit den Ergebnissen und fördert den Austausch zwischen den verschiedenen Hierarchie-Ebenen. Die Unternehmenskommunikation versteht sich hier als Berater für das Management, wie und welche Themen kommuniziert werden können.

Sehr schön auch die Zitate: ‚Mitarbeiter sind immer lokal beschäftigt’ und ‚in einem globalen Unternehmen gibt es immer mehr als eine Unternehmenskultur

Vodafone und die Relevanz der Führungskräfte

Michael Röll (stellv. Leiter IK) hat die Augen für ein so naheliegendes Phänomen geöffnet. Die Mitarbeiter Befragung, welche Medien für die Vermittlung von Unternehmensinhalten relevant sind, hat mit über 80% Relevanz klar die Führungskräfte an erste Stelle gehoben. ‚Traditionelle’ Medien wie Mitarbeiterzeitung, Intranet und Mailings lagen abgeschlagen bei unter 50% Relevanz. Die spannende Frage ist jetzt: „Warum haben wir immer 80% unserer Aufwände auf Medien verwandt, die nur 40% Relevanz für den Mitarbeiter haben?“ Die Richtung war damit klar: Die IK muss auch hier mehr und mehr als Berater des Management agieren, in Workshops Themen und Kommunikationsarten erarbeiten und mit einem Coaching-Ansatz Führungskräfte bei der Vermittlung von Inhalten aktiv begleiten.

Das Speed Café zeigt die Stimmung der internen Kommunikation auf

In einem interaktiven Workshop-Format, das auf Basis der Methode ‚World Café’ abgehalten wurde, haben die Teilnehmer des K2 – Gipfel sehr schön die Stimmung der IK-Verantwortlichen eingefangen:

  • Die IK muss vom Management als wichtig und strategisch wahrgenommen werden
  • Die IK muss mit ausreichend Ressourcen ausgestattet werden
  • Der Aufgabenbereich der IK wandelt sich weg vom Sprachrohr, hin zum Berater des Management und Moderator der Kommunikation
  • Weniger Kommunikation kann oft mehr bewirken. Mitarbeiter dürfen nicht über eine Vielzahl der Kanäle mit Botschaften überflutet werden
  • Das Intranet wird sozial, benötigt aber eine klare Strategie und Positionierung

 

Zu erwähnen wären auch noch der Vortrag von Ina Quilling (Leiterin IK der Postbank), die über den Change-Prozess bei der Integration mit der Deutschen Bank berichtet hat, und die Ausführungen von Frau Prof. Dr. Huck-Sandhu, die ein interessantes Modell für die Typisierung von Social Media – Nutzern vorgestellt hat. Dazu aber in einem Folge-Blogeintrag dann mehr.

Mein Fazit

Ein offener Austausch, interessante Menschen, spannenden Themen – wie gut, dass man sich auch noch persönlich trifft! In diesem Sinne freue ich mich auf ein Wiedersehen beim nächsten K2 – Gipfel.

 

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